Gastmusiker aus dem Senegal

Djibrilou Diallo (Saxophon) und Adama Toure (Flöte) von links nach rechts

Endlich konnte das Blasorchester der Fischenicher Blau-Weißen nach langer Coronapause wieder proben. Dafür musste zuvor, wie stets, zunächst der Vereinsbus entladen werden. Notenständer, das komplette Schlagzeug und die schweren Notenkisten wurden in den Probenraum getragen. Unter den helfenden Händen waren diesmal auch gut gelaunt zwei sympathische Gäste aus der westafrikanischen Republik Senegal: Djibrilou Diallo und Adama Toure.

Feldwebel Diallo (49) spielt Es-Altsaxophon, ist verheiratet und hat fünf Kinder. Stabsfeldwebel Toure (47) spielt Querflöte und Pikkoloflöte, ist ebenfalls verheiratet und hat drei Kinder. Die beiden Militärmusiker sind bereits seit März beim Bundessprachenamt in Hürth-Hermülheim stationiert und lernen hier, mit gutem Erfolg, die deutsche Sprache. Ende September wechseln sie dann nach Hilden zum Ausbildungsmusikcorps der Bundeswehr. Dort werden die Senegalesen im Fach Militärmusik weiter ausgebildet, um später in ihrem Heimatland Führungsaufgaben bei ihren Militärorchestern  übernehmen zu können.

Dafür nehmen sie einen langen Auslandsaufenthalt und die Trennung von ihren Familien auf sich. Kontakt mit der Frau und Kindern, mit Kameraden, Nachbarn und Freunden gibt es in dieser Zeit nur telefonisch und über die sozialen Medien.

Damit die beiden Musiker nicht aus der Übung kommen, proben und musizieren sie nun beim Blasorchester der Fischenicher mit. Der Kontakt kam zustande über Gerd Außem, dem Musikalischen Leiter des Orchesters, der bis zu seiner Pensionierung Militärmusiker beim Musikkorps der Bundeswehr war, einem der besten Blasorchester weltweit. Ziemlich verblüfft war er, als die beiden Senegalesen als überzeugte Muslime während der Probe mal kurzzeitig den Raum verließen, um zu beten.

Allie Brima Vengar und Michael Hugnes

2018/2019 spielten bei den Fischenichern bereits zwei Militärmusiker aus Sierra Leone mit, und zwar Hauptmann Allie Vengar, Trompete, und der Oberstabsgefreite Michael Hughes, Saxophon. Für sie hat sich das Studium zunächst der deutschen Sprache und anschließend der Militärmusik gelohnt. Trompeter Vengar wurde zum Dirigenten der “Republic Sierra Leone Army Band” befördert, Saxophonist Hughes leitet nun das Ausbildungsmusikkorps in seinem Heimatland. Ihnen gefielen nicht nur die lockere Art des Blasorchesters, mit viel Spaß zu proben und zu musizieren, sondern auch die eher ungewohnten deutschen Märsche. Zu Beiden besteht seit ihrer Rückreise nach Sierra Leone noch Kontakt.

Der kleine demokratische Staat Senegal, der seit dem 12. Jahrhundert Teil der islamische Welt ist, hat nur 16,71 Millionen Einwohner. Er erstreckt sich von den Ausläufern der Sahara im Norden bis an den Beginn des tropischen Feuchtwaldes im Süden, sowie von der kühlen Atlantikküste im Westen bis zur heißen Sahel-Region im Osten. Hauptstadt ist die Millionenstadt Dakar. Der Senegal war von 1895 bis 1960 eine französische Kolonie. Amtssprache ist daher französisch. Das Land wurde zu einem der wenigen demokratischen Staaten in Afrika und hat ein Mehrparteiensystem. Es ist heute verarmt und stark verschuldet und erholt sich wirtschaftlich nur langsam. 90 % der Einwohner sind Muslime. Das Verhältnis zwischen Muslimen und Christen ist im Allgemeinen von gegenseitigem Respekt geprägt.

Wir trauern um Heinrich Mones

Heinrich Mones

Heinrich Mones, eines unserer ältesten und treuesten Vereinsmitglieder, ist am 19. Juli 2021 gestorben. Er ist im Alter von 91 Jahren von längeren, altersbedingten gesundheitlichen Problemen erlöst worden. Er war seit dem 1. Januar 1989, also 32 Jahre lang, Mitglied, Freund und Gönner unserer Gesellschaft. 1992 repräsentierte er den rheinischen Karneval im Fischenicher Dreigestirn als Jungfrau Henriette gemeinsam mit Prinz Dieter I. (Wolter) und Bauer Peter (Schmitz). Die Tollitäten wurden von unserer Gesellschaft gestellt.

Der gelernte Schumacher und spätere Lokomotivführer sammelte in seiner Freizeit mit seiner Drehorgel fleißig Spenden für wohltätige Zwecke, insbesondere für das Kinderkrankenhaus in Köln, Amsterdamer Straße. Auch unsere Gesellschaft unterstützte er. Beim Großbrand unseres Vereinslagers im Bauernhof Sötchen im Jahr 2009 waren neben vielen anderen Gegenständen und Instrumenten auch unsere Röhrenglocken ein Opfer der Flammen geworden. An den Kosten beim Kauf der neuen Röhrenglocken, deren Klang vor allem beim alljährlichen Weihnachtskonzert unseres Blasorchesters nicht fehlen darf, beteiligte sich Heinrich Mones mit einer Spende.

Heinrich Mones wurde am Montag, dem 26. Juli 2021 auf dem Fischenicher Friedhof bestattet. Unsere Gesellschaft wird ihn in guter und dankbarer Erinnerung behalten.

Hürth im Sommer 2021: Wir sind dabei!

Am Sonntag, dem 22.8.2021 ab 15h, könnt Ihr endlich wieder den Tönen unseres Blasorchesters lauschen.

Wir sind Teil des “Hürth im Sommer-Spektakels” und freuen uns schon auf Euch! 

Frühlingsausgabe unserer Husarenpost

Liebe Mitglieder und Freunde,

hier findet Ihr die aktuelle Frühjahrsausgabe unserer Husarenpost mit interessanten Berichten und neuesten Infos.

Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen.

Eure KG

Trauer um Kapellmeister Peter Pesch

Kapellmeister Peter Pesch
1931 – 2021

Die KG trauert um Peter Pesch, der im hohen Alter von 90 Jahren gestorben ist. Der weit über die Grenzen seiner Heimatstadt Hürth bekannte Kapellmeister war seit 1973, also über 48 Jahre lang, Mitglied und guter Freund unserer Gesellschaft.  Mit seiner Kapelle hat er uns bei zahlreichen Karnevalssitzungen, Jubiläumsveranstaltungen, Musikfesten, Familienfeiern und vieles mehr musikalisch begleitet und im besten Sinne für eine gute Stimmung gesorgt.

Peter Pesch liebte die Musik und schöne Frauen, wie er selbst an seinem 80. Geburtstag sagte. Er war lebenslustig und gesellig, lachte oft und gern. Es gab im Rheinland kaum ein Schützenfest, eine Karnevalssitzung oder Tanzveranstaltung, auf der er nicht gespielt hat. Zahlreiche Karnevalsorden erinnern an die vielen Prunksitzungen und Proklamationen, die er mit seiner Kapelle stets bestens gelaunt, schlagfertig und sicher begleitet hat.

Peter Pesch lernte bereits im zarten Alter von elf Jahren Trompete spielen. Sein Vater, der ebenfalls ein leidenschaftlicher Musiker war, bestand jedoch darauf, dass er zunächst einen “ordentlichen” Beruf erlernte. So wurde er Schlosser beim Rheinbraun-Goldenberg-Werk in Knapsack. Als Mitglied des damaligen Werkorchesters zog er schon bald mit einigen Freunden an den Wochenenden über die Dörfer und machte mit ihnen gemeinsam zünftige Blasmusik. 1948 gründete er die Kapelle Peter Pesch.

Sein großes musikalisches Talent als Trompeter und Kapellmeister hat er an seinen Sohn Michael und seinen Enkel Mike vererbt, die beide im Blasorchester unserer Gesellschaft Trompete spielen. Michael hat darüber hinaus vor einigen Jahren auch die Leitung seiner Blaskapelle “Peter Pesch” übernommen, die 2018 ihr 70-jähriges Bestehen feiern konnte.

Die Kapelle Peter Pesch in den Anfangsjahren

Peter Pesch hat sein Leben lang mit seiner Musik den Menschen hier bei uns im Rheinland große Freude bereitet. Wir danken ihm dafür von Herzen. Unser Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen.

Trotz der Corona-Beschränkungen begleiteten neben der Familie zahlreiche Freunde, Musikerkollegen, Nachbarn, ehemalige Arbeitskollegen, Karnevalisten, Politiker, darunter auch Bürgermeister Dirk Breuer, und viele weitere Trauergäste Peter Pesch auf seinem letzten Weg. Die Trauerfeier auf dem Alt-Hürther Friedhof gestaltete Pfarrvikar Heribert Müller mit bewegenden Worten. Vor dem Sarg hatte man neben einem Bild des Verstorbenen und Blumen seine Trompete und einen Notenständer mit einem Notenblatt drapiert. Das Notenblatt trug den Titel “Bis bald auf Wiedersehen”, Trauerchoralfassung, von Ernst Mosch und arrangiert von Peter Züll. Die Blaskapelle Peter Pesch, die in Vertretung von Michael Pesch von Gerd Außem geleitet und durch einige liebe Musikerfreunde verstärkt wurde, intonierte am Grab das Lied “O mein Papa” und nahm Abschied von ihrem langjährigen Kapellmeister mit dem traditionellen Marsch “Glückauf, der Steiger kommt”.

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